Der Super Bowl-Sieg der Eagles ist die Blaupause für die Draft-Strategie der Raiders in 2025

Ashton Jeanty im Trikot der Raiders, wie er im Allegiant Stadium Chiefs-Verteidigern ausweicht und dabei seine Schnelligkeit und Agilität unter Beweis stellt.
Könnte Ashton Jeanty der Game-Changer Draft-Pick sein, den die Raiders brauchen? Seine außergewöhnliche Playmaker-Qualität spricht dafür.

Hat der Super Bowl-Sieg der Eagles die Draft-Strategie der Raiders enthüllt? Warum die Raiders die Sieger-Formel der Eagles für ihren Nummer 6 Draft-Pick übernehmen könnten!


Es fühlt sich an, als ob die Chancen für das neue Trainerteam in Las Vegas in diesem Jahr beim Draft besonders hoch sind, entweder eine großartige Rookie-Class zu draften oder grandios zu scheitern. Der Draft-Monat ist offiziell angebrochen, und das Zittern wird ab jetzt mit jedem Tag intensiver.

Was tun mit diesem verdammten ersten Pick in der ersten Runde an Position 6?

Die Raiders gehen mit mehreren Bedarfstellen in den Draft – wie jedes Team unter 0,5 Siegen jedes Jahr –, aber SpyDaCaB (John Spytek, Mark Davis, Coach Carroll und Tom Brady) haben in der Free Agency schon einiges bewegen können, sodass sich der Fokus Vieler vom Quarterback wegbewegt was den 6. Pick angeht, und das zu Recht.

Normalerweise scheuen Teams es, früh einen Running Back zu draften, und das aus gutem Grund. Die Bedenken bezüglich Positionswerte (position values) sind real, genauso real sind jedoch Game-Changer wie Christian McCaffrey und Saquon Barkley.

In diesem Artikel werden wir uns genauer anschauen, warum die Raiders Ashton Jeanty an Nr. 6 in Betracht ziehen sollten, obwohl die traditionelle Gedankengut etwas anderes suggeriert.


1. Der Mangel an erreichbarem Quarterback-Talent im 2025 Draft

Der allgemeine Konsens scheint zu sein, dass die Verpflichtung von Eugene Cyril „Geno“ Smith III ein der richtige Schritt für die Silver and Black war. Ich teile diese Auffassung und würde hinzufügen, dass Geno die Mitte der größten Nachteile repräsentiert, die die anderen Alternativen wie Matthew Stafford oder Sam Darnold umnebelten.

Im Gegensatz zu Matthew Stafford ist er eine erstklassige Wahl für ein Lauf-basiertes Offensivsystem, in dessen Richtung das neue Coaching-Team zu tendieren scheint. Im Gegensatz zu Sam Darnold bietet er sofortige Stabilität, da Geno sich mehr als lediglich eine Saison lang als wertvoller Spieler bewiesen hat.

Seine Verpflichtung versetzt das Backoffice sofort in eine bessere Position, um durchdachte Entscheidungen im Draft 2025 zu treffen. Der Bedarf einen Quarterback zu draften, der vor Genos Verpflichtung als notwendig fast als Notwendigkeit angesehen werden musste, entfällt. Denn seien wir ehrlich: In diesem Jahr ist der Mangel an erreichbarem Quarterback-Talent außerhalb der Top 3 Picks mehr als offensichtlich. Mit einem Pick außerhalb der Top 3, wäre der Preis, um an einen Cam Ward – der QB, der dieses Jahr noch am ehesten Franchise-Quarterback-Potenzial aufweist – heranzukommen einfach zu hoch.

In der 2025er Klasse gibt es jedoch viele talentierte Quarterbacks. Einige von ihnen haben gutes Aufwärtspotenzial, wie z.B. Jalen Milroe, Shedeur Sanders oder Jaxson Dart, aber sie bergen auch große Risiken.

Viele argumentieren sogar, dass Cam Ward nicht heraussticht im Vergleich zu seinen Peers und vielleicht haben sie Recht, aber auf diese Diskussion will ich hier nicht weiter eingehen.

Was ich jedoch anmerken möchte, ist, dass wir bei den Entscheidungsträgern der Raiders eine große Neigung zum Laufspiel sehen. Und es sind nicht nur Pete Carroll und Chip Kelly, die präferieren die Pille nach vorn laufen zu lassen.

Tom Bradys Einfluss auf die Entscheidungsfindung ist in diesem Jahr offensichtlich, und er hat in seiner Spielerkarriere immer Erfolg gehabt, wenn er auf ein starkes Laufspiel (Corey Dillon, LeGarrette Blount, Leonard Fournette) zurückgreifen konnte. Daher wäre es nicht überraschend, wenn er auf Dinge setzt, die in seiner eigenen Karriere gut funktioniert haben.

Darüber hinaus wird er, der damals der 199. Pick war, der Erste sein, der allen sagt, dass man Franchise-Quarterbacks nicht nur an der Spitze des Drafts findet, sondern auch in den mittleren und späten Runden. Das ein Rookie-QB hinter einem Starter für ein oder zwei Jahre sitzt, wird ihm jedoch auch wichtig sein.

All das deutet stark darauf hin, dass die Raiders an Nr. 6 keinen Quarterback ziehen werden – und in diesem Jahr auch nicht sollten.


2. Die Secondary und Offensive Line können in der Free Agency adressiert werden

Secondary

Obwohl es nach dem Abgang wichtiger Spieler wie Nate Hobbs, Robert Spillane und Tre’von Moehrig Bedarf in der Secondary gibt, ist die Defense nicht in einer verzweifelten Lage und könnte noch angemessen in der Free Agency und/oder späteren Runden des Drafts verstärkt werden.

Defensive Coordinator Patrick Graham könnte die Lücken, die durch die erwähnten Spieler entstanden sind, mit folgenden Spielern stopfen:

  • Christian Elliss für Robert Spillane
  • Jeremy Chinn für Tre’von Moehrig
    (Ich hatte Chinn hier, als ich diesen Artikel schrieb, bevor er bei den Raiders unterschrieb, deshalb lasse ich ihn hier 😉)

Asante Samuel Jr. oder Mike Hilton für Nate Hobbs, wobei letztere Option die solide und beste Wahl wäre, auch wenn er auf der älteren Seite ist. Wenn das Coaching-Team eine risikoreichere Option mit viel Entwicklungspotenzial bevorzugt, könnten sie Asante Samuel holen.

Auch andere Optionen sind denkbar und vorhanden, sodass ein First-Round-Pick nicht zwingend notwendig ist.

Offensive Line

Die aktuelle Offensive Line ist sicherlich nicht die Elite, aber sie funktioniert. Kolton Miller (LT) und Dylan Parham (G) sind solide Spieler, und Jackson Powers-Johnson (G oder C) sowie DJ Glaze (RT) werden interessant sein zu beobachten, wie sie sich in den nächsten Jahren entwickeln.

Es scheint, als ob die Raiders auf der Guard-Position etwas dünn sind, aber die Lücken sind nicht groß genug, um einen hohen First-Round-Pick zu rechtfertigen. Der einzige pure OG-Draftprospekt, der wahrscheinlich kein Reach wäre, könnte Tyler Booker sein, obwohl viele Teams den Top-O-Line-Prospekt Kelvin Banks Jr. ebenfalls auf OG setzen.

Der Free-Agent-Markt und die mittleren Runden könnten Verstärkungen bringen. Außerdem würde ein starkes Laufspiel helfen, eventuelle Mängel in der O-Line zu kaschieren, da es die Abhängigkeit von reiner Pass-Protection verringert.


3. Warum die Raiders Ashton Jeanty an Nr. 6 draften sollten

Das Prinzip „Best Player Available“

Wenn die Raiders der traditionellen Franchise-Aufbau-Strategie folgen wollen, sollten sie einen Quarterback, Offensive Tackle, EDGE oder Cornerback früh im Draft priorisieren. In Sachen EDGE sind sie dank der Maschine Mad Maxx bestens aufgestellt. Die Themen Quarterback und Offensive Tackle sowie Cornerback haben wir bereits adressiert.

Also, sollten die Raiders einen Kicker in der ersten Runde draften, richtig!? 😁

Wenn es keine klares UND erreichbares Talent auf den genannten Positionen im Draft gibt, sollten Teams den dynamischsten Spieler auf dem Board in Betracht ziehen.

Wahrscheinlich wird das an Nr. 6 Ashton Jeanty sein. Kurzstatistiken 2024: 374 ATT, 2.601 YDS, 7.0 AVG, 29 TD.

Diese Draftklasse ist voll von Running-Back-Talenten, und allein die Tatsache, dass Jeanty in einer so starken Running-Back-Klasse heraussticht, ist bemerkenswert. Der Typ hatte 2024 mehr YAC (Yards nach dem Erstkontakt) als Cam Skattebo insgesamt hatte – und Skattebo war der Zweitplatzierte in der Gesamt-Running-Yards-Kategorie.

Während diese Zahlen verrückt sind und sein Gleichgewicht bei Kontakt überirdisch ist und, und, und…

Was wirklich heraussticht, ist, dass Jeanty all diese Zahlen in einem College-Programm erzielt hat, das in der letzten Zeit weit davon entfernt war, gut aufgestellt zu sein.

Wenn also Jeanty von den Raiders als ein Christian McCaffrey oder Saquon Barkley-Level-Talent angesehen wird, rechtfertigt er den 6. Pick trotz der Bedenken bezüglich des „Position Values“.

Die Blaupause der Eagles: Wie Saquon Barkley das Spiel verändert hat

Die Saison der Eagles und ihr Super Bowl-Sieg 2024 sind ein Paradebeispiel dafür, wie wichtig ein Weltklasse-Rusher sein kann.

Die Eagles haben die letzten Jahre damit gerungen, den letzten Schritt zum Gewinn des Lombardi-Trophäe zu machen. Sie waren immer gut aber irgendwas hat gefehlt. Das Hinzufügen von Saquon hat gezeigt, wie stark ein dominanter Running Back eine Offense aufwerten kann. Barkleys Vielseitigkeit schuf Chancen für Jalen Hurts und nahm der Offensive Line Druck.

Die Raiders könnten ein Teil des Erfolgs der Eagles mit Jeanty nachahmen, da sie jetzt einen zuverlässigen QB haben und sich den Druck genommen haben, sofort einen Franchise-Quarterback zu finden.

Sofortige Wirkung und Offensive Balance

Jeanty sollte den Raiders mit sofortiger Wirkung ein dynamisches Run-Game geben, das die Defenses im Ratespiel hält.

Zudem würde er das Passspiel mit seiner Fähigkeit Bälle aus dem Backfield zu fangen ergänzen und den Druck auf die Pass-Protection verringern.

Macht die Verpflichtung von Raheem Mostert die Draft-Überlegung von Jeanty überflüssig? Nein!

Im Gegenteil, sie würden sich tatsächlich sehr gut ergänzen; Jeanty bringt eine andere Dimension. Er ist jünger, kompakter und ein stärkerer Inside-Runner mit erstklassigem Kontaktgleichgewicht. Mostert glänzt mit Geschwindigkeit und Außenläufen, was das Duo zu einem großartigen 1-2 Punch machen könnte.

Ausblick: Die Draftklasse 2026 bietet echte Franchise-Quarterbacks

Wenn die Raiders im diesjährigen Draft kein echtes Franchise-Quarterback-Talent sehen, könnten sie besser daran tun, die unterstützende Besetzung des Kaders anzugehen und einen Elite-Quarterback-Rookie 2026er Draft ins Visier zu nehmen.

Die Kombination aus der Verpflichtung von Geno Smith und dem Finden von Jeanty im Draft könnte bereits die Gewinn-Formel für die Saison 2025 sein, aber falls nicht – und wahrscheinlich auch wenn es doch der Fall ist – könnte das Finden eines Franchise-Quarterbacks im Draft des nächsten Jahres die bessere Option insgesamt sein.

Zwei Namen, die derzeit die Favoriten für 2026 sind:

  • Arch Manning (Texas) – Seit der Highschool hochgelobt, mit Elite-Abstammung, Arm-Talent und Pocket Awareness.
  • Nico Iamaleava (Tennessee) – Ein dynamischer, athletischer Spielmacher mit starken Arm und Dual-Threat-Fähigkeit, wird vorraussichtlich ein Top-NFL-Prospekt sein.

Wenn die Raiders jetzt einen starken Kader aufbauen, könnten sie sich nach der Saison 2025 in guter Position befinden, um 2026 einen echten, spielverändernden Quarterback zu holen – rostertechnisch, nicht Draft-Positions-Mäßig. Statt jetzt einen Quarterback zu wählen, könnten sie ALLE ihre Draft-Kapazitäten clever nutzen, den QB-Unterstützungskader aufzubauen und sich auf einen aggressiven Move im nächsten Jahr vorbereiten.


4. Diskussion der Gegenargumente

Positionswert: Warum Running Backs mehr und mehr entwerten

Das Argument geht ungefähr so: Running Backs sind leicht ersetzbar, und gute kann man in späteren Runden finden. Während das korrekt sein mag, gilt das für alle Positionen, da man in späteren Runden immer gute Spieler finden kann, ganz egal, welche Position sie spielen – fragt einfach einen der Miteigentümer der Raiders. Es geht mehr um die Wahrscheinlichkeit, Toptalente zu finden, die in den frühen Runden höher ist, aber das gilt für alle Positionen.

Aber Erbsenzählerei beiseite, ich verstehe das Argument und denke tatsächlich, dass es besonders für diese Running-Back-Klasse zutrifft, da es dieses Jahr so viele talentierte RBs gibt.

Na dann, wen sollten die Raiders also draften? Die Antwort ist einfach:

Immer noch Ashton Jeanty, weil „generational talent“ wie McCaffrey, Barkley und in gewissem Maße Bijan Robinson ihren Wert über die üblichen Erwartungen hinaus bewiesen haben.

Der Fehler der Giants mit Saquon – und warum die Raiders nicht in der gleichen Situation sind

Jetzt denkst du bestimmt: Dennis, bist du verrückt?

Die Giants haben Saquon 2018 an Nr. 2 geholt, und das Team hat trotzdem nie richtig Fuß gefasst – MIT ihm.

Das ist absolut richtig, ABER die Situation der Giants war im Vergleich etwas anders, da ihre Offensive Line wirklich schlecht war. Sie hatten keinen guten Quarterback, auch wenn viele der Probleme von Daniel Jones auch auf die O-Line zurückzuführen sind.

Die O-Line der Raiders – wie bereits erwähnt – ist kein Desaster, und sie haben zudem mehr Flexibilität, andere Bedürfnisse in der Free Agency anzugehen. Wenn Jeanty also wirklich so „elite“ ist, wie es scheint, könnte er die gesamte Offense aufwerten, anstatt verschwendet zu werden, wie bei den Giants geschehen mit Barkley.

Kurze Karriere-Dauer und Verletzungsrisiken

Ein Argument gegen Jeanty, das wirklich zieht, lautet: Running Backs werden viel mehr geschändet und haben daher eine kürzere Karriere. Logisch betrachtet sollte man in einer Situation, in der noch kein Franchise-Quarterback vorhanden ist und die O-Line noch in der Entwicklung steckt, keine Position an der Spitze des Drafts in Betracht ziehen, die eine solch kurze Karriere-Lebensdauer aufweist.

Allerdings ist es so, dass eine Organisation in der Regel in den nächsten 1-3 Jahren Erfolg haben möchte. Daher kann man die derzeitige Lage beim Quarterback und der Offensive Line getrost ignorieren, da der Plan sowieso darin besteht, entweder in diesem oder nächstem Jahr einen Franchise-QB zu finden. Das bedeutet, dass die Raiders vermutlich nicht die Karriere-Spanne von Jeanty während ihres Rebuilds überschreiten werden.

Die Suche nach einem echten No. 1 Wide Receiver sollte Priorität haben

Wenn die aktuelle Entscheidungsträger den Positionswerts höher stellen als individuelle Exzellenz, dann könnte es sein, dass ein Wide Receiver gewählt wird.

Die logischen Optionen wären hier Tetairoa McMillan, Emeka Egbuka oder Luther Burden III, in dieser Reihenfolge. Allerdings gibt es abgesehen von McMillan, der die besten Chancen hat, vom ersten Tag an als WR 1 zu spielen, nicht viel, was es rechtfertigen würde, so einen hohen Draft-Pick für die Anderen zu benutzen. Ein Trade-down, um mehr Draft-Kapital zu bekommen, wäre an diesem Punkt die smartere Entscheidung.

Diese Draft-Klasse ist auch auf Wide Receiver gut besetzt, was einen WR-Pick an Nr. 6 fast automatisch zu einem Reach machen würde, außer für T-Mac. Der Hawaiianer wird wahrscheinlich in den Top 5 vom Board gehen, daher wäre es für die Raiders und die Fangemeinde quatsch anzufangen sich die Finger zu lecken.


Fazit: Ein mutiger, aber gerechtfertigter Move mit großem Potenzial

Mit dem offensichtlichen Mangel an Franchise-QBs, der komfortablen Möglichkeit, Defense und O-Line in der Free Agency zu verstärken, und der hohen Wahrscheinlichkeit, dass Jeanty ein Game-Changer wird, haben die Raiders ein wirkliches Argument, ihn an Nr. 6 zu draften.

Konventionelles Weisheit besagt, dass Running Backs nicht in den Top 10 gezogen werden sollten – aber wenn ein besonderer Spieler zur Verfügung steht, können Ausnahmen nicht nur sondern SOLLTEN gemacht werden.

Wenn die Raiders ihrer Offense mehr Dynamik verleihen wollen, könnte Ashton Jeanty ihre beste Wahl sein, ohne dafür hoch zu traden – unabhängig von der Position.

Wenn es nicht Jeanty wird, wären einer der besten O-Liner der Klasse oder Tetairoa McMillan die sinnvollsten Optionen.

Wen glaubst DU, sollten die Raiders draften? Schreibs in die Kommentare!

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